Ein Balkon bietet viele Möglichkeiten der Begrünung. Egal ob Blütenmeer, Kräuter-, Gemüse- oder Kletterpflanzen – für jeden Geschmack ist etwas dabei. „Je mehr Pflanzen in Ballungsgebieten wachsen, desto besser und wirkungsvoller sind die Effekte von Begrünung für das Klima – jeder Blumentopf zählt!” erklärt Fachreferentin Annika Dobbers der Verbraucherzentrale NRW. Mit diesen praktischen Tipps können auch Mieter:innen Balkonen, Innenhöfen oder die äußeren Fenstersimsen einfach bepflanzen.
- Planung ist alles
Bevor es losgeht ist zu klären, welche Lichtsituation auf dem zu bepflanzenden Ort vorherrscht, also ob er sonnig, halbschattig oder schattig ausgerichtet ist. Je nach Lage gilt es die entsprechenden Pflanzen auszuwählen, denn nichts ins frustrierender, als wenn die Tomatenpflänzchen aufgrund eines zugigen Nordbalkons nicht gedeihen. - Balkon bepflanzen
Wer es gerne richtig üppig grün mag, kann sich einen Balkongarten an-legen. Das geht auch auf kleinstem Raum, indem man auf Kletterpflanzen setzt, die sich in die Höhe ranken. Bei der Bepflanzung gibt es, ab-gesehen von den zu beachtenden Lichtverhältnissen, fast keine Grenzen: Einjährige Blumen, mehrjährige Stauden, Ziersträucher, Kräuter und sogar kleinere Obstbäume und Gemüsepflanzen für die Selbstversorgung sind möglich. - Grünes Fensterbrett
Auch für Mieter:innen ohne Balkon gibt es Möglichkeiten für mehr Grün – und zwar außen am Fensterbrett. Mit etwas Planung setzen bepflanzte Blumenkästen übers Jahr hinweg bunte Akzente. Viele Kräuter wie Thymian oder Schnittlauch sind wahre Insektenmagnete. Trockenheitsverträglichere und insektenfreundliche Arten wie die pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia), der Steinquendel (Calamintha nepeta), die Wegwarte (Cichorium intybus), die Wiesen-Witwenblume (Knautia arvensis) oder verschiedene Storchschnabel-Sorten tragen auch im Blumentopf zur heimischen Artenvielfalt bei. Und wer zu höher wachsende Gräsern und Stauden greift, kann sich über einen natürlichen Sichtschutz am Fenster freuen. Bei hoch wachsenden Pflanzen muss allerdings darauf geachtet werden, dass der Schwerpunkt unten im Kasten liegt und die Blumenkästen gut gesichert sind. - Flexibel bleiben mit Töpfen
„Der kleinste Garten ist ein Blumentopf“ – das ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn die meisten Pflanzen gedeihen auch gut in Töpfen. Wichtig ist nur die Wahl der passenden Gefäße und Größen. Wer auf Blumentöpfe setzt, bleibt flexibel und kann sie bei einem Umzug einfach mitnehmen. Übrigens: Die meisten Tomaten wachsen in einem Topf auf einem sonnigen Balkon und ohne direkten Regen von oben sogar besser als im Gartenbeet. Auch Radieschen, Salat, Mangold oder Stan-genbohnen als Kletterpflanze sind dankbare Topfgewächse. Die meisten Kräuter wachsen ebenfalls gut in Pflanzgefäßen. - Grüne Wände
Für eine individuelle Wandgestaltung oder auch als Sonnen- oder Sichtschutz sind Kletterpflanzen ideal. Mit etwas handwerklichem Geschick lassen sich viele Ideen im Eigenbau umsetzen. Dabei muss allerdings beachtet werden, dass die Gebäudewand keinen Schaden nimmt. Das gilt auch für Kletterpflanzen wie wilder Wein und Efeu, die direkt an der Wand haften. Hier sollte eine Rücksprache mit dem Vermieter erfolgen. - Gut für Mensch und Umgebung
Grüne Oasen können ein Gegengewicht zu den Hitzeinseln der Stadt bilden und für Abkühlung gerade in tropischen Nächten sorgen. Zudem bieten bepflanzte Bereiche rund ums Haus Vögeln und Insekten Lebensraum und Nahrungsquellen. Wer auf Nachhaltigkeit achtet, sammelt Regenwasser für die Bewässerung und verzichtet auf torfhaltige Erde und Pflanzenschutzmittel zum Schutz der Ökosysteme.
Weiterführende Infos und Links:
Wissenswertes zur Begrünung inklusive Pflanzlisten auf
www.klimakoffer.nrw/klimaanpassung-mietbegruenung
Kostenloser Online-Vortrag am Mittwoch, 12. März 2025 (17-18 Uhr):
"Kleine Oase, große Wirkung - Begrünungsmöglichkeiten für Mieter:innen"
Anmeldung unter www.klimakoffer.nrw/veranstaltungen
Podcast-Folge: Klimaanpassung für Mieter:innen
www.klimakoffer.nrw/klimaanpassung-energieschub-podcast