So geht es: In vier Schritten zu begrünten Stellplätzen, Einfahrten und Wegen
Schritt 1: Ideen entwickeln und planen
Bevor Sie mit der Begrünung der Einfahrt oder des Stellplatzes beginnen: Überlegen Sie, welche Funktion die Fläche erfüllt, wie die Nutzung (Belastung und Häufigkeit der Belastung) ist, wieviel Sonneneinstrahlung auf den Standort fällt. Diese Faktoren beeinflussen die Auswahl der Befestigung, die Wahl der Pflanzen und die weiteren Schritte.
Schritt 2: Entfernen der versiegelten Flächen
Das Entsiegeln der Flächen können Sie je nach Unterlage eigenständig durchführen oder dafür einen Fachbetrieb beauftragen. Handelt es sich um Beton- oder Asphaltflächen, entfernt der Fachbetrieb die Versiegelung mit entsprechendem Abbruchwerkzeug und bereitet so die Flächen für neue wasserdurchlässige Bodenbeläge und die anschließende Bepflanzung vor, wie hier genauer beschrieben wird.
Schritt 3: Verlegen einer durchlässigen Oberfläche
In der Regel wird der Belag aus mehreren Schichten aufgebaut. Dies soll eine gute Wasserdurchlässigkeit und Tragfähigkeit gewährleisten. Je nach Nutzung werden zum Beispiel auf dem Untergrund eine mindestens 15 cm hohe Tragschicht grober Körnung und darauf eine Ausgleichsschicht feinerer Körnung aufgebracht. Die Vegetationstragschicht besteht oft aus Humus-Sandgemischen oder auch Humus-Schottergemischen.
Beim Einbau des Belags sollte eine mindestens 2,5 Grad Neigung zum Gelände berücksichtigt werden, um Niederschlagswasser abzuleiten, falls es nicht gänzlich versickern kann. Das Setzen von Randsteinen verhindert ein Verrutschen der Steine durch die Belastung beim Befahren.
Wir empfehlen besonders für das Anlegen von Fahrwegen und viel begangenen Wegen im Eingangsbereich ein Fachunternehmen zu beauftragen. Einfache Trittsteine für wenig begangene Wege oder kurze Wege im Garten können Sie aber auch gut selbst verlegen.
Schritt 4: Zeit zum Pflanzen
Jetzt ist es an Zeit, die Pflanzen zu setzen oder zu säen. Viele Pflanzen sind als Saatgut erhältlich und damit bietet sich Säen oftmals als kostengünstige und einfache Alternative an. Was es bei der Pflanzauswahl zu beachten gibt, erläutern wir weiter unten. Nach dem Setzen oder Säen der Pflanzen ist ausreichend Feuchtigkeit am Anfang besonders wichtig. Tipp: Klassische Pflanzzeiten sind Herbst oder Frühjahr, weil dann die Bodenfeuchte am höchsten ist.
Die richtige Wahl der Pflanzen
In unserer Pflanzliste für Pflasterfugen bieten wir eine exemplarische Übersicht an Pflanzen, die sich für die Begrünung von Fugen eignen. Die Pflanzen sind entweder trittverträglich oder klein genug, um sich zwischen Hohlräume in der Pflasterung zurückziehen zu können. Wichtig ist auch, dass die Erde beziehungsweise das Pflanzsubstrat nur bis circa 2 cm unter der Oberkante der Fugen befüllt wird. So haben die Pflanzen genügend Platz, sich im Wuchs zu entwickeln, sind besser geschützt und können von oben weniger geschädigt werden.
Besonders pflegeleicht sind beispielsweise Rasengittersteine in Kombination mit Sedum oder Sand-Thymian.
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Mut zur Spontanvegetation!
„Einfach mal stehen lassen“ kann das Motto bei spontan wachsender Vegetation in den Pflasterfugen lauten: Statt gezielt zu säen oder zu pflanzen, lässt man der Natur ihren Lauf und akzeptiert, was von selbst wächst. Wem das bunte Grün zwischen den Pflastersteinen zu hoch wird, kann zur Schere oder zum Mäher auf niedrigster Stufe greifen. Wenn Sie den Bewuchs lieber lenken möchten, können Sie Pflanzensamen säen und versuchen, damit einer Spontanvegetation zuvorzukommen.
Und das geht so: Die Fugen mit Samenkörnern von niedrig wachsenden, anspruchslosen Pflanzen für Pflasterfugen (gibt es auch als Blumensamenmischung im Fachhandel) zusammen mit feinkrümeliger Erde füllen. Die Fugen sollten nicht bis zur Kante aufgefüllt werden – wir empfehlen, etwa 2 cm Platz bis zur Kante zu lassen, so dass die Pflanzen sich nach oben ausbreiten können. Anschließend angießen und die erste Zeit nicht austrocknen lassen, dann können Sie sich schon bald über wunderschön blühende Pflasterfugen freuen.