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Das Wichtigste in Kürze:
Im Naturhaushalt übernehmen Böden wichtige Funktionen. Sie bilden einen Speicherraum für Niederschlagswasser und regulieren so den Wasserhaushalt. Sie filtern und reinigen den versickernden Regen und schützen dadurch das Grundwasser. Sie sind Standort und Lebensraum für Vegetation und Tierwelt.
Ein versiegelter Boden ist durch einen Bodenbelag wie Asphalt, Beton oder Pflastersteine luft- und wasserdicht abgedeckt. Bei Starkregenereignissen sammelt sich auf den versiegelten Flächen in kurzer Zeit so viel Regenwasser, dass die Kanalisation überlastet ist. In der Folge können Straßen, Gehwege und schlimmstenfalls auch Gebäude überschwemmt werden.
Um die natürlichen Bodenfunktionen wiederherzustellen und eine Überlastung der Kanalisation zu vermeiden, sollten Hauseigentümer:innen Entsiegelungsmaßnahmen ergreifen. Betroffen sein können Vorgärten, Gärten, Stellplätze, Garagenzufahrten, Wege und Plätze oder auch Privatstraßen, die zum Grundstück gehören.
Nach Ausführung dieser Maßnahmen kann das Regenwasser wieder auf natürliche Weise versickern. In der Folge wird das Grundwasser aufgefüllt. Ein natürlicher Austausch von Gasen des Bodens mit der Luft wird ermöglicht und Bodentiere sind nicht mehr von Luft und Wasser abgeschnitten. So wird eine optimale Bodenfruchtbarkeit und Bodenneubildung gewährleistet.
Die entsiegelten Flächen bieten der Pflanzen- und Tierwelt wieder einen natürlichen Lebensraum. Das Wasser auf dem Grundstück kann von Bodenoberflächen oder über die Blätter von Pflanzen verdunsten. In der Folge kühlt sich die umgebende Luft ab und die Hitze auf Ihrem Grundstück wird reduziert. Im Fall von Starkregenereignissen wird die Kanalisation nicht überbeansprucht. Das Risiko eines Rückstaus oder einer Überflutung ist minimiert.
Ungenutzte Wege und versiegelte Anteile von Haus- und Vorgärten sowie Hofflächen, die aus Pflaster-, Schotter-, Kies- oder Splitt-Flächen bestehen, können Eigentümer:innen leicht selbst entsiegeln. Sie brauchen dafür lediglich eine herkömmliche Hacke oder Schaufel. Zum Entsiegeln von Beton- und Asphaltdecken wird hingegen entsprechendes Abbruchwerkzeug wie beispielsweise ein Elektrohammer benötigt. Diese Arbeiten sollten stets durch einen Fachbetrieb ausgeführt werden.
Bei der anschließenden Neugestaltung des aufgebrochenen Bodens ist es wichtig, einen wasserdurchlässigen Bodenbelag zu wählen. Geeignet sind unter anderem Rasen, Schotterrasen, Holzhäcksel, Holzroste, Rasengittersteine oder Pflaster mit offenen Zwangsfugen.
Welche Vorteile eine offene Gestaltung mit sich bringt und wie Sie die Umsetzung angehen können, lesen Sie im Abschnitt "Offene Pflasterung; Blickfang und angepasst an Hitze und Starkregen". Darüber hinaus gibt es viele weitere Möglichkeiten, Flächen rund ums Haus wasserdurchlässig und begrünt zu gestalten. Eine Zusammenfassung bieten wir Ihnen im Artikel "Vorgarten: Schottergarten, Pflaster oder Bepflanzung?" an.
Die Kosten, die durch eine Entsiegelung entstehen, können unterschiedlich hoch ausfallen und sind von folgenden Faktoren abhängig:
Einige Kommunen in NRW bieten hierzu spezielle Förderungsmöglichkeiten an und unterstützen bei der Entsiegelung von Flächen finanziell. Eigentümer:innen sollten sich dazu bei ihrer Kommune erkundigen.
Die Broschüre „Von der Versiegelung zur Entsiegelung - Tipps für einen klimafreundlichen und bunten Vorgarten" steht hier zum Download bereit.
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